Kunstwerke besichtigen, im Katalog blättern, sich beraten lassen: Alles wie in jeder anderen Galerie. Und doch ist in der ARTOTHEK im Nürnberger Künstlerhaus alles anders. Denn bei uns müssen Sie Kunst nicht kaufen. Bei uns können Sie Originale zeitgenössischer Künstler auf Zeit leihen.
Auch bei der Suche nach Atelierkontakten oder Galerie- und Kunstraumadressen helfen wir gerne. Und sollten Sie auf ein geliehenes Kunstwerk nicht mehr verzichten wollen und sich einen Kauf überlegen: Wir machen (fast) alles möglich.
Die Idee ist mehr als hundert Jahre alt – rund 120 vergleichbare, registrierte Einrichtungen gibt es in ganz Deutschland. Europaweit sind besonders Frankreich, die Niederlande und Dänemark Anhänger des durch die öffentliche Hand betriebenen Leihkunstsystems, das direkt auch Produzenten und die Verbreitung ihrer Werke fördert. Im November 1991 war es auch in Nürnberg soweit. 2011 feiert die ARTOTHEK 20-jähriges Bestehen.
Nach Gründung des Vereins 1987 und jahrelangen Debatten über mögliche Standorte konnten die ARTOTHEK-Macher am 9. November 1991 erstmals mit dem Verleih starten. Der 160 Werke umfassende Basis-Bestand bildete den Auftakt. Untergebracht war die Leihgalerie in einem historischen Gebäude, dem sog. Pilatushaus am Tiergärtnertorplatz.
Mit Begleitprogrammen wie Kabinettausstellungen („Kunst zum Schütteln“ u.v.a.m.) und Kunstgespräche belebte und ergänzte die ARTOTHEK das Leihangebot bis Ende 1994 am Standort unterhalb der Burg.
1995 zogen Kunst und Verleiher um in das (heute ehemalg.) KUNSTHAUS an der Karl-Grillenberger-Straße. Mit einer grandiosen Eröffnungsperformance der Aktions-Gruppe „Fast zu Fürth“ und dem „Rey Peppino“ (alias Harri Schemm) startete die ARTOTHEK am 5. Mai 1995 im dritten Geschoss des Kunsthausbaus. Knapp 250 Arbeiten befinden sich zu dieser Zeit im Bestand. Kleinere Ausstellungen mit Arbeiten von Christoph Gerling, Uli Full, Karin Plank-Hauter u.v.a.m. begleiteten die Kunstverleih-Aktivität. 1997 war die ARTOTHEK auch Gastgeberin für die Jahrestagung der bundesdeutschen Vereinigung „ARTOTHEKEN-Verband e.V.“.
Nach einem kurzen Intermezzo 2001 im Erdgeschoss des inzwischen leer stehenden Kunsthauses an der K.-Grillenberger-Straße bezog die ARTOTHEK im Januar 2002 die neuen Räume des im gleichen Jahr der Öffentlichkeit übergebenen Kopfbaus des Künstlerhauses/K4 (ehem. Komm.) an der Königstraße.
Inzwischen bietet die ARTOTHEK – nach regelmäßig stattfindenden Ankaufsrunden und mit Hilfe von Spenden – über 1.000 Werke zum Verleih an. Rege ist der Verleih: Über tausendmal werden die Bilder pro Jahr umgeschlagen.
Ergänzend zum Kunst leihen gibt es inzwischen auch „Kunst zum Kaufen“.